Eine Rechtsschutzversicherung kann einem das Leben leichter machen. Nicht nur, dass man im Falle eines Streitfalles gelassen reagieren und ohne Befürchtung finanzieller Belastungen seinen Anwalt anrufen kann. Außerdem erleichtert man es sich so auch seine Rechte im Zweifelsfall mit Hilfe eines Rechtsbeistandes durchzusetzen, anstatt beim geringsten Zweifel klein beizugeben. Aber welche Rechtsschutzversicherung kann das wirklich gewährleisten, was braucht man und was nicht?

Nicht das erste, sondern das beste Angebot wählen

Bei den Tarifen für Rechtsschutzversicherungen gibt es gewaltige Unterschiede. Doch auch wenn es jedem daran gelegen sein muss, eine möglichst günstige Rechtsschutzversicherung abzuschließen, sollte man genau prüfen, was die gewählte Police bietet. Denn auch bei den Leistungen gibt es gewaltige Unterschiede. Sicherlich ist es nicht nötig, für alle Eventualitäten vorzusorgen, es sei denn man ist ein notorischer Streithahn und verklagt seine Mitmenschen gern auf Gedeih und Verderb. Ansonsten ist das Rechtssystem in Deutschland immerhin so ausgelegt, dass der Schuldige am Ende die Kosten eines Rechtsstreits zu tragen hat. Wird man selbst also unbegründet verklagt, kann man sich auch einen Anwalt nehmen und weiß sicher, dass man am Ende nicht auf den Kosten sitzen bleibt. Selbst bei einer der Verhandlung vorausgehenden Mediation oder einem Vergleich, werden die Gerichts- und Anwaltskosten prozentual geteilt. Dabei muss der „Verursacher“ des Rechtsstreits fast immer einen höheren Anteil tragen als der nur zweifelhaft „Schuldige“.

Der feine aber kostspielige Unterschied

Wie so oft liegt die Wahrheit zu gutem Rechtsschutz irgendwo in der Mitte. Zu billige Tarife haben schwerwiegende Nachteile, mit zu teuren ist man vielleicht hoffnungslos überversichert und verursacht mehr Kosten als man am Ende einspart. Für geschäftliche Belange muss man wesentlich tiefer in die Tasche greifen, um sich rechtlich zu allen Seiten abzusichern. Als Privatperson hingegen sollte man eine flexible Rechtsschutzversicherung haben, die einem dann zur Seite steht, wenn es wirklich nötig ist. Häufig haben günstige Tarife eine Selbstbeteiligung. Das ist sinnvoll um die monatlichen Kosten klein zu halten, denn hiermit schützen sich die Versicherer vor Klagewütigen und Streitsüchtigen. Mehr als 300 Euro sollte diese Summe allerdings nicht betragen. Fast alle Policen haben eine Mindestlaufzeit von einem halben Jahr, bevor der Schutz wirksam wird. Vor Versicherungsabschluss absehbare Streits und Verfahren sind oft nicht mit abgedeckt. Hier empfiehlt es sich sorgfältig das Kleingedruckte zu studieren, denn „absehbar“ ist ein äußerst dehnbarer Begriff. Anbieter von Schnäppchentarifen gehen dabei teilweise so weit, dass Streitigkeiten mit Familie, Ex-Partnern oder sogar dem Arbeitgeber vom Schutz ausgeschlossen werden. Hier sollte genau geprüft werden, welcher Bedarf besteht, damit die Rechtsschutzversicherung einen echten Nutzen hat.